Starker Fahrradbeauftragter ist
ein Erfolgsmodell
Verkehrspolitik – Die referatsübergreifende Position des Fahrradbeaufragten hat wesentlich zum Gelingen des
Projekts „Fahrradstadt 2020“ beigetragen.
VON ODA KLONK
Diese Bilanz zog der Oberbürgermeister bei einer Pressekonferenz zum Abschluss des Projekts. Die Stelle des Fahrradbeauftragten war ursprünglich dem Tiefbauamt zugeordnet gewesen. 2014 hatte der Stadtrat auf Antrag der Polit-WG beschlossen, die Position zu einer Stabsstelle beim OB zu machen.
Weil sich der Fahrradbeauftragte in Vollzeit ausschließlich dem Thema Fahrradstadt widmen kann, ist es ihm in Zusammenarbeit mit der damals neu geschaffenen Abteilung für die Beantragung von EU-Fördergeldern möglich, viele Zuschüsse des Bundesverkehrsministeriums abzurufen.

Die neuen bürgerfreundlichen Sprechstunden des Beauftragten samstags von 10-17 Uhr und zweimal wöchentlich von 14-20 Uhr werden regelmäßig sehr gut angenommen. Durch den guten Dialog mit den Bürgern und Bürgerinnen und ihre Anregungen konnten zahlreiche Unfallschwerpunkte und Gefahrenstellen für Radfahrer rückgebaut werden. In allen Stadtteilen gibt es mittlerweile regelmäßige Workshops zum Thema Radfahren, bei denen viele Bürger sich stark engagieren. Die Zahl der offenen Werkstätten und Projekte, die der Integration und Inklusion dienen, ist gestiegen; die „Bikekitchen“ und „Voll dabei“ waren hier Vorreiter.
Durch die Einführung von Tempo 30 in großen Teilen der Innenstadt wurde der Anteil der Radfahrer in der Innenstadt deutlich gesteigert. Parallel dazu sank der Anteil des Autoverkehrs, sodass seit 2018 die Emissionsgrenzwerte in Augsburg nicht mehr überschritten wurden.
Das Konzept der „Shared Spaces“, eines rücksichtsvollen Miteinanders, ist voll aufgegangen. Vor allem die breit angelegten Aufklärungsaktionen der letzten Jahre zur friedlichen Koexistenz verschiedenster Verkehrsteilnehmer haben zu einem massiven Rückgang von Unfallzahlen und Gefährdungssituationen geführt. Aktionen wie die „Friedensfahrt“ am 8. August, die neue Kennzeichnung von alternativen Radrouten, die flächendeckende Öffnung von Einbahnstraßen für Radfahrer, der radikale Abbau irreführender und sich widersprechender Verkehrszeichen und die konsequente Öffentlichkeitsarbeit sorgen bundesweit für Lob.
Stadtrat und Verwaltung unterstützen die „Fahrradstadt 2020“ übrigens nicht nur durch Beschlüsse, sondern auch in der täglichen Praxis. Fast alle Stadträte fahren mit dem Rad zu den Sitzungen, die Bürgermeister haben die Dienstwagen abgeschafft und nutzen neben den Rädern ein Car-Sharing-System. Viele Behörden haben von Pkw auf Lastenräder umgesattelt.
Wir erinnern uns: 2014 – Die Heimatzeitung reagierte verschnupft auf die Polit-WG Wahlkampfzeitung „Augsburg Allgemein“, der Zukunftsausgabe einer fiktiven Augsburger Tageszeitung, datiert auf den März 2020.
„Augsburg Allgemein“ skizzierte, wie Augsburg nach 6 Jahren unter einer Regierung der Polit-WG aussehen würde.
Die Heimatzeitung ließ es sich nicht nehmen die Verbreitung dieses „Konkurrenzprodukts“ mit juristischen Schritten, incl. Einstweiliger Verfügung, einer Strafandrohung über 250.000 €, zu unterbinden. Satire kann teuer werden.
Wir haben uns entschlossen unsere Visionen für Augsburg 2020 als digitalen Rückblick in loser Folge zugänglich zu machen. Auf die beanstandete Printform verzichten wir – bis auf weiteres.
Wir finden es spannend und schön, dass sich die Themen der Polit WG von 2014 nun in einer ganzen Reihe aktueller Wahlprogamme der Mitbewerberinnen wiederfinden.
Polit-WG