„Die Normalität ist eine gepflasterte Straße; man kann gut darauf gehen – doch es wachsen keine Blumen auf ihr“
- Sozialarbeiter bevorzugt aus der Stadt und Region beim Quartiersmanagement einsetzen; externe aus anderen Städten besitzen keine bzw. nur kaum lokale Kenntnisse und müssten sich diese erst aneignen.
- Unterstützung für Hebammen. Geburtshilfe stärken durch mehr hebammengeführte Kreißsäle und ausreichenden Betreuungsschlüssel, möglichst 1:1, sicherstellen und veröffentlichen. Eine Beratungsstelle für selbstbestimmte Geburten einrichten. Keine Schließung von Kreißsälen.
- Ausreichend Plätze in Frauenhäusern schaffen, damit es nicht zu Abweisungen von in Not geratenen Frauen und Kindern kommt.
Kinderbetreuung
- Ausbau der Kinderbetreuung deutlich verstärken. Stadt soll selbst aktiver werden und bedarfsgerecht Krippen, Kindergärten und Hortplätze errichten und betreiben, anstatt auf freie Träger zu warten.
- Gebührenfreiheit von Betreuungsplätzen ausweiten (Anlehnung an Stadt München-Modell, Staffelung orientiert an Bruttohaushaltseinkommen).
- Entbürokratisierung bei der Beantragung von Kinderbetreuungskosten (Mittagsbetreuung, Hort).
- Bezahlung der städtischen Erzieher*innen über Tarif verbessern (Forderung an die Kommunalen Arbeitgeber). Zuschuss durch die Stadt für die Ausbildung von Erzieher*innen an der städtischen Fachakademie für Sozialpädagogik.
- Schnelle Umsetzung und Aufbau der Fachakademie für Sozialpädagogik.
- Arbeitsbedingungen von Tageseltern verbessern (Klärung gesetzlicher Vorgaben, Unterstützungsmöglichkeiten der Kommune bei Bezahlung und Versicherungen, Springersystem verbessern).
Jugendliche und junge Erwachsene
- Ausbau der offenen Jugendarbeit und Jugendzentren hinsichtlich Personal-, Sach- und Raumausstattung – mehr Streetworker im öffentlichen Raum.
- Ausbau der Jugendsozialarbeit an den Schulen.
- Bessere Finanzierung der Aufsuchenden Sozialarbeit durch Wohlfahrtsverbände und Kommune.
- Mehr Wohnplätze für Schüler, Studenten, Azubis und Jugendliche nach Beendigung von Jugendhilfemaßnahme finanziert durch die Stadt.
- Errichtung eines Jugendkulturzentrums mit dem Fokus auf Veranstaltungen der Popkultur (Musik, Tanz,…am Beispiel „Luise Cultfactory“ in Nürnberg oder Feierwerk in München).
Bildung und Erziehung
- Nicht nur die digitale Entwicklung der letzten Jahrzehnte erfordert Medienkompetenz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Diese muss in den Bildungseinrichtungen verstärkt vermittelt werden.
- Ausbau von integrativen Ganztagsschulen.
- Ausbau des Bildungstransfers von Hochschule und Universität in die Stadtgesellschaft und Verwaltung.
- Schulsanierungen priorisieren.
- Ausbau und Förderung von Stadtteilbüchereien.
- Weiterer Ausbau der Sozialarbeit an ALLEN Schularten.
Armut bekämpfen und verhindern
- Wir wollen Armut in Augsburg bekämpfen. Menschen mit geringem oder keinem eigenen Einkommen muss mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht werden. Menschen ohne Arbeit oder Hartz IV-Beziehende dürfen nicht schikaniert oder ausgebeutet werden.
- Die Stadt Augsburg trägt ungeachtet von Landes- oder Bundesgesetzen die Verantwortung für die Würde aller Menschen in der Stadt.
- Entwicklung eines städtischen Strategieprogramms zur Bekämpfung von Armut, insbesondere der Altersarmut (z.B. ähnlich dem Aktionsplan Inklusion oder Senioren).
- Einrichtung einer eigenen städtischen Schuldnerberatung mit mindestens 3 Stellen in Ergänzung zur Caritas.
- Die städtische Altenhilfe muss ein Eigenbetrieb ohne Gewinnerwirtschaftungsvorgabe bleiben. Vorrangiges Ziel muss eine gute und würdevolle Altenpflege auch für Menschen mit geringen Einkommen sein. Ein höherer Personalschlüssel ist nötig, um ausreichend Zeit für Pflege und Betreuung zu haben.
Migration und Flucht
- Ausbau frühkindlicher Bildungsinstitutionen, in denen Sprache, Kultursensitivität und demokratische Wertevermittlung für alle Programm sind.
- Damit Eltern Deutschsprachkursen und Arbeit nachgehen können, braucht es einen Ausbau der Kinderbetreuung für alle.
- Kommunale Sprachförderung für Geduldete. Berufsbegleitende Sprachförderung auch für Migrant*innen, welche schon lange in Augsburg leben statt nur für neu Zugewanderte.
- Das Nichtwissen und Getrenntsein voneinander sind oft Ursache von Vorurteilen. Personal und Räume für soziale und interkulturelle Quartiersarbeit zur Verfügung stellen.
- Mit dem bundesweiten Förderprogramm „Soziale Stadt“ in den Augsburger Stadtteilen Oberhausen, Kriegshaber und Jakober Vorstadt sollen sozial-kulturelle Zentren eingerichtet werden.
- Freiwilliges Engagement muss stärker gefördert werden.
- Verbesserung der Situation von Geflüchteten (Bildung, Arbeit, Aufenthalt, rechtliche, medizinische Beratung). Beschleunigung der Verfahren bei der Ausländerbehörde um Wartezeiten zu verkürzen.
- Auflösen der menschenunwürdigen, zentralisierten Sammelunterkünfte; stattdessen dezentralisierte Unterbringung in kleinen Einheiten.
- Augsburg soll „Sicherer Hafen“ werden.
- Unterstützen von Organisationen und Initiativen, die sich für Geflüchtete und Integration engagieren (z.B. Tür an Tür etc.).
- Die Willkommenskultur und -struktur in Augsburg und seinen Behörden verbessern.
Integration, Inklusion und Gleichstellung
- Alle Menschen müssen unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität gleichberechtigt sein. Wir stehen für eine Politik, die Benachteiligungen jeglicher Art entgegentritt.
- Einführung von anonymisierten Bewerbungsverfahren bei Stadt und städtischen Betrieben.
- Arbeitskräfte auch ohne anerkannten ausländischen Abschluss einstellen. Hierfür soll ein kommunales Kompetenzfeststellungsverfahren für die Eingruppierung festgelegt werden.
- Kommunale Bildungsförderung der Nachhilfeangebote in Kernfächern ausweiten, diese können von Lehramtsstudent*innen gegen Honorar geleistet werden.
- Förderung der lokalen ethnischen/kultursensiblen Ökonomie.
- Die UN-Konvention (UNBRK) in Einklang mit den Vorgaben der Bayerischen Staatsregierung muss mehr Berücksichtigung finden. Wir sind uns der Kosten dafür bewusst. Der 2019 beschlossene „Aktionsplan Inklusion“ der Stadt Augsburg muss konsequent umgesetzt werden.
- Wir wollen die Gleichstellung von Frauen weiter fördern. Der Anteil von Frauen in Führungspositionen bei der Stadt, ihren Betrieben und Töchtern soll erhöht werden; Benachteiligungen bei Löhnen und Gehältern müssen aufgehoben werden.