Eckpunkte einer »Neuaufstellung« des Stadttheater – ein inhaltlicher Beitrag der Polit-WG anlässlich der Debatte zur Theatersanierung in Augsburg, März 2015
Nach den aktuellen Planungen soll die Sanierung des Stadttheaters Augsburg ca. 235 Mio. Euro kosten. Es ist bis heute unklar, wie diese stattliche Summe aufgebracht werden soll. Viel dramatischer ist allerdings: Sollte die Planung umgesetzt werden, fließt wieder einmal viel Geld in Gebäude und die Bauwirtschaft und wenig in den eigentlichen künstlerischen Bereich. Vor allem würde aber eine historische Chance vertan. Anstatt nämlich ein neues, zukunftsweisendes Konzept zu entwickeln, das sicherstellt, dass das Theater auch im 21. Jahrhundert eine relevante Institution für die gesamte Stadtgesellschaft bleibt, werden die bestehenden Strukturen in Beton verfestigt.
Deshalb hat die Polit-WG Augsburg ein radikales Konzept zur (inhaltlichen und strukturellen) Neuaufstellung des Stadttheaters entworfen. Wichtigste Eckpunkte dieses Konzepts sind: Neue Legitimität schaffen durch Öffnung des Theaters, Überwindung der Spartentrennung, Integration neuer Kunst- und Ausdrucksformen (wie Performance-Kunst und elektronische Musik etc.), Erschließung des Stadtraums als Spielfläche, Befreiung des Theaters durch Abbau sämtlicher Hierarchien.
Unter den aktuellen politischen Rahmenbedingungen einer Großen Koalition der Visionslosigkeit erscheint uns die Umsetzung dieses Konzepts leider als wenig realistisch. Trotzdem wollen wir einen Denkanstoß geben und alternative Wege aufzeigen, die zwar Kosten sparen könnten, aber vor allem zu einer künstlerischen Aufwertung führen würden. Würde die Stadt den Mut finden, sich auf das Experiment einzulassen wäre jedenfalls eines gewiss: höchste nationale wie internationale Aufmerksamkeit für erste wirkliche Theater des 21. Jahrhunderts.
Die Konzeptskizze kann mit dem verlinkten PDF heruntergeladen werden!