8. Umwelt und Nachhaltigkeit

„Bei allem, was man tut, das Ende zu bedenken, das ist Nachhaltigkeit.“
Eric Schweitzer, ALBA-Chef

Ein intaktes Ökosystem ist die Lebensgrundlage der Menschen, Tiere und Pflanzen. Es versorgt mit Atemluft, Trinkwasser und Nahrung. Es stellt das bedeutendste Gemeingut der Erde dar. Deshalb sollte sein Schutz oberste Priorität haben.

Allgemein sollte im Umweltbereich das Verursacherprinzip gelten: Wer Umweltschäden verursacht, ist allein und vollständig zur Behebung derselben verpflichtet. Wer Produkte herstellt, ist für die umweltverträgliche Entsorgung derselben als auch aller beim Herstellungsprozess anfallenden Nebenprodukte voll verantwortlich (Entsorgungskonzept muss nachgewiesen werden).

Auf lokaler Ebene fordern wir:

  • Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind nur unter stärkerer Einbeziehung/Berücksichtigung der sozialen Frage zu erreichen. Ein Klimaschutz, der Menschen ausgrenzt und zu Verzicht zwingt (wegen geringem Einkommen), ist weder zukunftsfähig, noch demokratisch oder sozial gerecht.
  • Erhalt und Verbesserung der Biodiversität: Umsetzung der Augsburger Biodiversitätsstrategie.
  • Renaturierung des Lechs – Licca liber.
  • Unterstützung der Zukunftsleitlinien der Stadt Augsburg.
  • Vergabepraxis für städtische Aufträge stärker nach ökologischen Gesichtspunkten (Ökobilanz) prüfen und in der Ausschreibung mit aufnehmen. Ernährung in städtischen Einrichtungen soll klimafreundlich und damit weitgehend fleischlos sein. Regionale Produkte aus nachhaltiger Erzeugung sollen bevorzugt werden.
  • Ökobilanzen erstellen: Die Stadt soll bei der Vergabe von Großaufträgen ökologische Aspekte berücksichtigen. Hierzu ist ein Vergleich der Ökobilanz anzufertigen. Bei der Vergabe soll die Ökobilanz neben Qualität und Kosten ein gleichgewichtiger Faktor sein. Der Ökobilanzvergleich ist mit der Vergabe zu veröffentlichen.
  • Schadstoffreduzierung: Reduzierung der Kohlendioxid- und Schadstoffemissionen der Stadt durch Vermeiden der Verbrennung fossiler Energieträger (Erdöl , Kohle , Erdgas). Umrüstung auf Elektromotoren und Förderung von Biogas.
  • Vermeiden von Einwegartikeln, Unterstützung von Mehrwegartikeln, wenn ökologisch sinnvoll. Reduktion von Plastik und fossilen Rohstoffen (Decarb) wo möglich und sinnvoll. Kennzeichnung von regionalen Produkten und Pfandflaschen zur Nachvollziehbarkeit von Transportwegen.
  • Die Verwaltung der Stadt Augsburg (inkl. Tochterunternehmen, Schulen etc.) auf Recyclingpapier umstellen. Dort wo es möglich ist, die digitale Bearbeitung ausweiten und Papier sparen.
  • Mehr Umweltbildung und Information über Umweltschutz und Recycling. Unterstützung und Förderung von „Fairteilern“ (Lebensmittel), Tauschbörsen, „Reparaturclubs“ und Tool-Pools (gemeinschaftlich genutzte Werkzeuge).
  • Unterstützung von Selbsthilfenetzwerken und offenen Werkstätten (wie Bikekitchen, Open Lab, Werkraum, Habitat etc.).
  • Fairtrade ist mehr als Fairtrade-Produkte zu kaufen; Fairtrade gilt auch und vor allem lokal: fairer Umgang mit den eigenen Bediensteten; keine Ausgründungen von Dienstleistungsfirmen zur Kosteneinsparung.
  • Grundsätzlich darf Wirtschaftlichkeit in den städtischen Betrieben und Einrichtungen nicht zu Lasten der Patienten, Kunden und Beschäftigten erreicht werden.
  • Ausschreibung in kleinen Losen, damit sich auch kleinere, regionale Betriebe bewerben können. Auftragsvergaben bevorzugt an tarifgebundene Unternehmen.
  • Strom aus erneuerbaren Energien für alle städtischen Einrichtungen und Gebäude.
  • Investitionen bei fossilen Energieunternehmen einstellen; „Fossil-free“.
  • Förderprogramm für den Kauf von energiesparenden Haushaltsgeräten für Menschen mit geringen Einkommen.
  • Umstellung auf LED-Beleuchtung in der Stadt und Straßenbeleuchtung unter Berücksichtigung des speziellen Lichtambientes der Stadt.
  • Steigerung der kommunalen Selbstversorgung durch Stadtteil-Blockheizkraftwerke als virtuelles Schwarmkraftwerk. Firmeneigene Gaskraftwerke der Hochleistungsindustrie in Zeiten der Spitzenlast.
  • Fortführung der qualifizierten Energieberatung (Energiekarawane).
  • Lokale, erneuerbare Energieversorgung in städtischer Hand und die Energiewende mit Photovoltaik-, Wasser- und Windkraftausbau vorantreiben (10 H-Regel muss weg).
  • Ausbau der E-Mobilität kritisch prüfen. Gesamte Klimabilanz berücksichtigen somit auch die Produktionsbedingungen der Rohstoffe in deren Herkunftsländern.
  • Unterstützung der Fridays-for-Future-Bewegung.
  • Unterstützung und Ausbau der Freiwilligen Feuerwehren und des zivilen Katastrophenschutzes.
  • Im Rahmen der Stadtentwicklung streben wir unser Konzept „Naturstadt Augsburg“ an.